SPARRING

SPARRING

Ich sitze in meinem Lieblingsarbeitscafé. Einen Americano mit Hafermilch und eine Heiße Zitrone vor mir und schaue mich um: Überall Menschen, die auf ihren Laptop starren, die vor sich hin grübeln. Die Meisten sitzen an einem eigenen Projekt, Start-up, einer neuen Ideen und arbeiten allein vor sich hin.

 

Ich habe dieses Bild schon vor ein paar Wochen wahrgenommen und habe Dominik davon erzählt. Auch er meinte: Jeder Einzelne rührt in seiner eigenen Suppe. Dabei würde vielleicht ein ganzes Gänge-Menü rauskommen, wenn man alle Gedanken zusammenlegt.

 

Wir alle hetzen durchs Leben, arbeiten Dinge ab, schreiben To-do-Listen und sind im schlimmsten Fall damit 8 bis 10 Stunden am Tag allein. Dabei wäre es doch viel schöner, Gedanken zu teilen, Aufgaben zu teilen, anstatt immer allein an einem eigenen Projekt zu sitzen und vor sich hin zu grübeln.

Ich habe das Glück, seit ein paar Monaten eine Mitarbeiterin zu haben und seitdem ist alles leichter. Meine Ideen schwimmen nicht nur noch durch meinen Kopf. Ich muss Dinge verbalisieren und konkretisieren, ich kann Aufgaben delegieren und bekomme frischen Input aus ganz anderen Denkweisen.

 

Ein Traum für mich ist es, genug einzunehmen, dass ich mit meinen Freunden arbeiten kann. Das ich ihnen ein gutes Leben bezahlen kann, dass wir gemeinsam kreativ sein können. Denn das ist doch der eigentliche Sinn im Leben: Eine gute Zeit zusammen zu haben, privat oder gemeinsam an einem Projekt.

Denn es sind genau diese Momente, in denen ich an einem Freitag Morgen einen abfotografierten, gemalten Zettel, eine Idee, von einem guten Freund bekomme, während ich 2 Stunden vorher daran herum gekritzelt habe und zu keinem Ergebnis gekommen bin. Dieser Zettel bringt mich zu einer neuen, besseren Idee für ein ÜBRIGENS. Produkt.


Oder ich mit meiner Freundin am Tisch sitze und sie mir zum hundertsten mal erklärt, wie diese Auflistung doch viel mehr Sinn ergibt und sich halb totlacht über das, was ich bisher gemacht und gebaut habe oder sich nach einen fetten HELP via WhatsApp an einem Montag Nachmittag mit mir hinsetzt und gemeinsam den Fehler in der Kalkulation findet.

 

Diese Momente sind toll, sie geben allem Sinn, sie zeigen mir andere Möglichkeiten, auf die ich selbst nicht gekommen wäre. Sie sind noch selten, aber wie schön wäre es, das zum Alltag zu machen.

 

Ob nun Utopie oder nicht, ich freue mich darauf und der Gedanke daran treibt mich an, mich zu entwickeln, zu streben, weiter zu machen, um dieses Ziel zu erreichen. Was ist dein Ziel? Kannst Du es teilen? Wird es dann vielleicht noch besser?

Ich persönlich finde, es ist immer besser Gedanken zu teilen, auch im Privaten.

 

Wenn Du allein in deiner Suppe schwimmst und niemandem deine Gedanken mitteilst, kann Dir auch niemand sagen, ob das, was Du denkst, richtig oder auch völlig falsch ist und Du umdenken musst, weil Du merkst, dass es nur in deinem Universum richtig war.

 

Teilen in jedem Sinne ergibt also Sinn. Ob Gedanken, Business Ideen oder Expertenwissen. Alles, was Du abgibst, alles, worüber Du sprichst, zeigt Dir eventuell neue Wege, neue Ideen auf, 

auf die Du selbst nicht gekommen wärst. Alles, was Du teilst, kommt 100-fach zu Dir zurück.

 

Ein Schlusswort, das nicht aus meinem Mund stammt, sondern eine sehr gute Freundin mir vor ein paar Jahren gesagt hat und es seitdem immer präsent für mich ist:


“Es ist genug vom Kuchen da, wir können alle etwas abgeben.”