GEFÄHRTEN

GEFÄHRTEN

Manchmal treffen wir Menschen und sie sind eine Zeit lang Teil unseres Leben, obwohl wir gehofft haben, sie bleiben für immer, sie begleiten uns ein Stück und dann gehen sie weiter oder wir selbst, das lässt sich manchmal schwer sagen.


Manche Menschen mögen wir zu Beginn vielleicht gar nicht so sehr, aber plötzlich entwickelt sich eine wundervolle Freundschaft. Manche Menschen treffen wir zwei oder drei Mal im Leben und erst beim vierten Mal bleiben sie für immer. Manche kommen, manche gehen und manchmal tut das Gehen weh.

 

Ich hab viele verschiedene Freunde in meinem Leben: Alte Freunde, die ich schon ewig kenne, neue Freundschaften, die sich durch verschiedene Lebenslagen ergeben haben, Männerfreundschaften, die für mich genauso wichtig sind wie meine Girls, die Freundschaft zu meinem Mann, die mit nichts zu vergleichen ist und alle liebe ich von ganzem Herzen.

Ich bin ein Familien- und Freunde-Mensch, wenn man das so sagen kann. Ohne sie wäre ich nicht ich. Ich weiß, es gibt viele Arten von Beziehung und hunderte Wege wie Menschen miteinander agieren. Ich habe Freundinnen, die Dinge fast ausschließlich mit sich allein ausmachen können, das bedeutet nicht, dass sie nicht sozial sind, sie gehen einfach anders mit Freundschaft und Austausch um.


Ich bin das komplette Gegenteil: Bei Problemen, Freuden und allen anderen Sachen, die ich durchdenke, erlebe oder mir bevorstehen, brauche ich meine Freunde.


Zum einen weil ich diese Sachen dann verbalisiere und sie noch einmal einen anderen Sinn ergeben, wenn man sie laut sagt und dafür einstehen muss, zum anderen weil ich manchmal Input, konstruktive Kritik und andere Sichtweisen benötige, um zu lernen, zu wachsen oder Fehler zu sehen. Aber auch um alles Große, alles Schöne, alles Neue zu teilen: Ich freue mich gern laut und das am liebsten mit meinen Freunden und meiner Familie :)

Aber zurück zum Anfang: Manchmal gehen Menschen aus unserem Leben (und ich meine nicht, weil sie sterben), einfach so, ohne Vorwarnung, sie gehen weiter. Manchmal bist Du der-/diejenige, die weiterzieht.

 

Ich denke, wir alle waren schon einmal in beiden Situationen, nur der Schmerz der jeweiligen ist ein anderer. Denn bist Du der/die, Verlassene, in welcher Form auch immer, tut das weh, ist das unfair und lange unerklärlich.

 

Aber auch wenn das Ziehen lassen weh tut und das Heilen Zeit kostet, das Learning ist ein sehr positives:
Der gemeinsame Weg, den ihr Beide gegangen seid, war für irgendetwas gut. Vielleicht sollte Dir die andere Person etwas beibringen, was Dir niemand anderes hätte beibringen können, vielleicht habt ihr Höhen und Tiefen durchgemacht, die ihr so nicht überstanden hättet, vielleicht hattet ihr die wildeste Partyzeit, die so mit niemanden möglich gewesen wäre oder ihr habt euch entwickelt, seid aneinander gewachsen.

Wir alle beenden von Zeit zu Zeit Kapitel in unserem Leben und manchmal mit ihnen auch Freundschaften, die Teil dieser Zeit waren. Aber dieser „Moment“, den man gemeinsam hatte, war für irgendetwas gut, so viel ist sicher.


Ich möchte diese Woche mit zwei Fragen abschließen, die Du dir ehrlich beantworten solltest und über die Du ruhig länger nachdenken kannst:


Wen habe ich gekannt?
An wen habe ich mich nur gewöhnt?