BACK TO REALITY: Zurück im GroßstadtDschungel

BACK TO REALITY: Zurück im GroßstadtDschungel

Lass uns heute etwas anders beginnen als sonst: Bevor du startest würde ich dich bitten dir Kopfhörer zu schnappen und folgenden Song anzumachen.

Vertrau mir :)

Ich bin zurück – zurück in meiner Wahlheimat Berlin und was soll ich sagen: Dieser Aufprall war ziemlich hart.

Es ist Mittwoch, ich sitze in meinem Stamm(arbeits)café und schaue auf den Rosenthaler Platz: Eigentlich ganz schön, denke ich. Und dann kommt mir der Gedanke, dass ich genau vor einer Woche auf nichts als Weinfelder geschaut habe. Weite – ohne Ablenkung auf jedem Zentimeter, den ich vor mir sah.

Dass wir losgefahren sind, ist gerade einmal fünf Tage her und ich fühle mich hier mehr als Fehl am Platz. Es ist laut, ich bin umgeben von so vielen Menschen, so vielen Eindrücken und alle überfordern mich im Moment.

 

Das wird anders, das weiß ich, vielleicht sogar morgen schon. Denn in den letzten fünf Tagen habe ich mich bereits aklimatisiert. Diese „die Welt ist schön aka alles um mich herum steht still, ist leise und ich fühle mich zu 100% frei" Bubble, in der wir in den letzten fünf Wochen gelebt haben, ist vorbei und das ist auch gut so.

Denn ich freue mich auf neue Projekte hier, auf alte, die ich endlich abschließen kann, über meine Herzensmenschen, die ich wieder um mich habe, über einen wundervollen Sommer in Berlin.

Aber genau jetzt weiß ich noch nicht damit umzugehen. 

Nach fünf Tagen Deutschland, meiner Familie, meinen Freunde und unserem Zuhause ist das gerade Gesagte eigentlich das einzige, auf was ich mich gefreut habe.

Das wird mir in diesem Moment bewusst und mit dem Rest heißt es erstmal wieder klarkommen. Denn wir gewöhnen uns an alles, möge es uns im ersten Moment noch so schwer fallen, das weiß ich.

 

Es gibt eine Sache, die ich dir heute erzählen möchte: Wir sind nach Frankreich gefahren, um dem damals noch grauen Berlin zu entfliehen, um dem Sommer entgegen zu fahren, um Platz für Kreativität zu schaffen und in meinem Fall ein spezielles Projekt zu beginnen und im besten Fall fertigzustellen.

Ich möchte gleich vorwegnehmen, es ist mir nicht gelungen und es hat mich große Überwindung gekostet, das loszulassen. Ich habe mich in den ersten drei Wochen selbst so sehr unter Druck gesetzt, das Ganze in die Hand zu nehmen und am besten endlich fertigzustellen, dass ich keinen einzigen Schritt nach vorne gemacht habe.

Dominik, meine Freundinnen, alle haben mir gesagt, dass das nicht schlimm ist. Das Dinge, vor allem kreative Prozesse, Zeit brauchen und nicht ad hoc starten können, nur weil ich mir eingebildet habe, dass die Zeit und der Ort das beste Setting dafür sein werden.

Aber was soll ich sagen, mein größter Gegner war ich selbst. 

Ich habe mir solchen Druck gemacht, endlich weiterzumachen, dass ich dafür an manchen Tagen nicht mal den LapTop aufmachen konnte, weil ich solche Angst hatte nichts auf die Reihe zu bekommen.

Druck ist eine meiner größten Schwächen, sofern man das so sagen kann. Und ich meine hier keinen Druck von Außen, damit kann ich gut umgehen. Es geht um meinen eigenen Druck, meine eigenen hohen Erwartungen an mich selbst, sodass ich manchmal wie gelähmt bin.

 

Erst in Woche vier nach Frust, täglichen, kläglichen Versuchen weiterzumachen, konnte ich loslassen. Ich habe es einfach akzeptiert und hingenommen. Das heißt nicht, dass ich nichts mehr dafür getan habe – das habe ich – aber in meiner Welt eben viel zu langsam.


Und siehe da, gestern kam eine E-Mail. Eine Bestätigung, dass die Idee, die ich habe, ganz wahrscheinlich auf einem anderen Weg funktionieren wird und wir das Ganze neu, etwas anders als vor Frankreich geplant, angehen werden.

 

Ich war schon immer der Meinung, dass Dinge passieren, wenn der richtige Moment gekommen ist. Das war bei Modelsize.me nicht anders (mein fertig geschriebenes Buch lag zwei Jahre lang in einer Schublade in meinem Schreibtisch bis der eben erwähnte richtige Moment kam und ich ready dafür war.)


Ich glaube felsenfest daran, dass es diesen richtigen Moment gibt (ob im Business oder generell im Leben), nur in der Umsetzung muss ich persönlich lernen geduldig zu sein, Dinge nicht erzwingen zu wollen und vertrauen, vor allem mir selbst.

Am Ende kommt immer alles so, wie es kommen soll: Zum richtigen Zeitpunkt. Das hört sich abgedroschen an, aber es stimmt, davon kann ich ein Lied singen. 

Auch wenn dieser Moment nicht genau jetzt oder in meiner Welt am liebsten gestern war, sondern manchmal 4 Wochen oder auch 1 Jahr dauern kann, wir müssen nur vertrauen!

 

Und damit wünsche ich Dir ein wunderbares Wochenende und eine Menge Sonne ,die dir auf die Nase scheint.

Deine Franziska

 

Im wöchentlichen Newsletter, gibt es mehrere Kategorien, die es hier normalerweise nicht gibt. Eine davon ist das Zitat bzw. der Song der Woche.

Zum Song:

Ich möchte euch diese Woche anstatt eines Zitats ein Lied zeigen, was mich gerade jetzt und schon so oft berührt hat:
Nightbirde war eine junge Frau, die vor kurzem an Krebs gestorben ist. Als ich das gelesen habe, hat mich das sehr getroffen.

Ich kannte diese Frau nicht, aber sie hat für mich so viel Stärke und Überzeugung ausgestrahlt, dass mich ihr Tod berührt hat. Ich habe ihr letztes Jahr verfolgt und diesen Song in den letzten Monaten in so vielen Momenten gefühlt. 

Denn es ist ok, wenn Du manchmal lost bist. Es ist sogar gut, denn es lässt uns kurz inne halten, atmen, verstehen und in diesen Momenten wächst Du. Ich wünsche Dir viel Spaß beim Hören.