RECAP

RECAP

Ein Rückblick – es ist Montag der 12. September 2022 und wir stehen kurz vor einer sehr wichtigen Untersuchung. Mittlerweile wissen viele, vielleicht nicht alle, dass ich schwanger bin (und noch immer ist es Wahnsinn diesen Satz laut zu sagen oder zu schreiben :)

 

Mehr denn je verstehe ich, dass ich mich durch Austausch, die damit verbundene Reflexion und Gespräche, identifiziere. Wir wissen seit knapp zwei Monaten, dass ich schwanger bin, aber erst jetzt wird es real. Erst jetzt kann ich es erzählen – wir haben es früh unseren engen Freunden erzählt – aber bis jetzt habe ich es vor anderen Menschen oder bei Begegnungen geheim gehalten.

 

Jetzt ist es nicht mehr nur unser Inner Circle, jetzt sind es auch alle anderen, die in meinem Leben eine große Rolle spielen. Ich merke, wie ich anfange mich zu freuen, wie ich langsam verstehe, was auf uns zukommt, es zulasse, wie ich in ihren Augen sehe, was ich schon längst empfinde, aber noch nicht zugelassen habe (die ersten 12 Wochen waren hart, aber das ist vielleicht ein anderes Thema). Wie ich das alles benötige, um zu verarbeiten, um mich selbst zu strukturieren und mich neu zu identifizieren.

 

Noch nie habe ich so sehr realisiert, dass ich über Dinge spreche, sie teile, um sie selbst besser zu verstehen. Ob privat oder im Business, in beiden Fällen ticke ich genau so. Daraus lerne ich mehr über mich, über das Vorhaben, ein neues Projekt, entwickle mich weiter, wachse.

Das gilt nicht nur für alles Schöne im Leben, sondern auch für schlechte Erfahrungen. Auch da benötige ich den Austausch zu meinen Engsten, die Sichtweisen oder das „Franzi, wir haben darüber jetzt schon mehrmals gesprochen und wir können das nochmal, das ist nicht schlimm, aber Du musst diese Sache ändern.“


Das ist ein prägnanter Satz, der mir seitdem sehr in Erinnerung geblieben ist. Meine Freundin hat ihn gesagt – 2020 – ein Jahr, welches völlig aus den Fugen geraten war. Und ich MUSSTE das hören, ich musste das verinnerlichen, um endlich weiterzugehen.

Dinge zu teilen ist gut, Dinge in sich rein zu fressen eher nicht. Das ist meine Sichtweise, es gibt natürlich auch andere: Viele Menschen brauchen viel länger, um über Sachen, die sie triggern, zu sprechen. Und das ist auch völlig ok, denn ab einem gewissen Punkt, vielleicht wenn sie angefangen haben es für sich selbst zu sortieren, wenn sie nicht weiterkommen, wenn sie verstehen, es dauert länger als diesen einen Moment, sprechen auch sie und das ist wichtig.

 

Ich habe hier schon mal geschrieben, dass ohne Austausch kein Wachstum stattfindet. Und damit meine ich das Wachstum in deinem Kopf. Nicht alles, was andere sagen, ist richtig, das meine ich nicht, aber manchmal gibt es uns einen Anstoß, eine neue Sichtweise oder aber genau den fehlenden Weitblick zu einer Situation.

 

Und ich? Ich merke mehr denn je, dass genau das mich zu der Person macht, die ich bin.